Ist ein Wechsel in die Gesetzliche Krankenversicherung sinnvoll?
Viele Privat-Krankenversicherte zahlen zu viel Beitrag und überlegen, in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu wechseln.
Der Gesetzgeber hat die Bedingungen für den Wechsel aus der PKV in die GKV im Fünften Sozialgesetzbuch (SGB V: §5, §6, $10) geregelt. Wenn Sie älter als 55 sind, dann müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein (§ 6 SGB V):
- Sie sind versicherungspflichtig;
- Sie waren in den letzten 5 Jahren vor Eintritt der Versicherungspflicht gesetzlich versichert und mindestens die Hälfte dieser Zeit (30 Monate) versicherungsfrei, befreit oder nicht versicherungspflichtig.
Aber: Beim Wechsel in den Basistarif gehen alle Ihre angesparten Alterungsrückstellungen schnell verloren bei gleichzeitigen immensen Leistungseinbußen!
Die Tatsache, dass Sie als privat Kranken-Vollversicherte heute mehr Beitrag zahlen als sie in einer GKV zahlen würden, ist ein Zeichen dafür, dass Sie in einem schlecht selektierten Kollektiv sind.
Mögliche Gründe:
- Wiederholte Einführung neuer Tarife und Zusammenführung mit anderen Versicherungsunternehmen bringen komplexe Tarif-Landschaften hervor, in denen sich viele Kollektive mit unterschiedlichsten Beitragsniveaus bilden.
- Expansive Vertriebspolitik (hohe Provisionen) ist kostenintensiv und schafft Anreize für Ausweitung der Kollektive um schlechte Risiken.
- Auf Neugeschäft orientierte, aber für Bestandskunden unfreundliche Tarifwechselpolitik führt zur Entmischung der bestehenden Kollektive, was wieder und wieder eine Beitragerhöhung erforderlich machte und macht.
Diese vielen, oft schlecht selektierten Kollektive mit häufigen Beitragsanpassungen stellen für langjährige Bestandskunden eine Beitragsfalle dar. Ein Wechsel in ein besseres Kollektiv hilft, dieser Beitragsfalle zu entkommen.
Wechseln Sie nicht das System, sondern den Tarif!